Statt Schulgong singt Stevie Wonder
Die Grundschule Oberer Graben (GOG) hat ihren 100. Geburtstag mit einem Festakt gefeiert - und Schüler, Eltern, Lehrer und Vertreter der Stadt waren anwesend. Wie es sich für einen Festakt gehört, gab es nicht nur Ausgelassenheit, Spaß und Spiel an diesem Tag - sondern auch jene intensiven Momente, die einem erst bewusst werden lassen, was 100 Jahre Geschichte für ein solches Gebäude eigentlich bedeuten.
Es war Hedwig Seidel-Lerch, der es am Freitag gelang, diesen Moment zu schaffen: Wenn diese Steine erzählen könnten, würden wir deutsche Geschichte hören. Es ist auch eine tragische Geschichte“, sagte die ehemalige Rektorin der Schule, die von 1981 bis 2003 die Geschicke am Oberen Graben leitete, in ihrer Festrede.
Es war Hedwig Seidel-Lerch, der es am Freitag gelang, diesen Moment zu schaffen: Wenn diese Steine erzählen könnten, würden wir deutsche Geschichte hören. Es ist auch eine tragische Geschichte“, sagte die ehemalige Rektorin der Schule, die von 1981 bis 2003 die Geschicke am Oberen Graben leitete, in ihrer Festrede.
Seidel-Lerch gelang es dann vor weit über 100 Gästen erst viel Humor zu beweisen, dann auch die dunklen Zeiten dieser Jahre nicht zu übergehen. So berichtete sie sowohl aus den Gründungsjahren und dem rauschenden Fest zur Eröffnung der wohl schönsten Schule im Ort, als auch von der Zeit des ersten Weltkriegs, von den dunklen Jahren ab 1933, als ein damaliger Musiklehrer lieber in Pension ging, als unter dem Hakenkreuz zu lehren und von der Zeit, als die GOG nach dem Wiederaufbau als eine der ersten Schulen intensiven Kontakt mit Migranten bekam: Das war in den 60er Jahren, als in Leutkirch die erste internationale Vorbereitungsklasse eingeführt wurde.
Neben Seidel-Lerch sprachen auch der kommissarische Schulleiter Raymund Praschak und Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle vor den geladenen Gästen. Wir können ordentliche Bedingungen zur Verfügung stellen, das ist wichtig für das Innenleben der Schule, sagte der OB in seiner Ansprache. Und laut Praschak soll sich die Stadt im Vorfeld des Jubiläums tatsächlich ins Zeug gelegt haben, um das Gebäude, zum Fest auf Hochglanz zu bringen.
Neben Seidel-Lerch sprachen auch der kommissarische Schulleiter Raymund Praschak und Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle vor den geladenen Gästen. Wir können ordentliche Bedingungen zur Verfügung stellen, das ist wichtig für das Innenleben der Schule, sagte der OB in seiner Ansprache. Und laut Praschak soll sich die Stadt im Vorfeld des Jubiläums tatsächlich ins Zeug gelegt haben, um das Gebäude, zum Fest auf Hochglanz zu bringen.
Da Schüler, die den Festakt mit eigenen Musik- und Gesangseinlagen auflockerten, nicht ganz soviel mit den Reden der Großen anfangen konnten, hatte die Schule auch an sie gedacht. Nach dem offiziellen Teil der Feier gab es in den Klassenzimmern Spiel und Spaß für die Kleinen. Schon seit Tagen gab es Stevie Wonders "Happy Birthday" statt Schulgong zu hören. Und auch das obligatorische Öffnen der Geburtstagsschleife durch OB und Rektor wurde durch eine Clowneinlage zum schülerfreundlichen Spektakel.
Während die Schüler nun die Macht an der Schule hatten, gab Schulleiter Praschak der SZ noch einen Ausblick auf die Zukunft: Wie werden die Menschen in hundert Jahren über die heutige GOG denken? Praschak denkt nach, glaubt schließlich, dass die aktuelle Zeit als eine Zeit beständiger fortlaufender Reformarbeit gelten könnte: Die Inklusion von behinderten Kindern in den Schulalltag und das Thema Individualisierung, also das maßgeschneiderte Eingehen auf Stärken und Schwächen einzelner Schüler, seien die Herausforderungen der Zukunft. Dafür braucht es eine neue Art der Lehrerausbildung“, sagte Praschak.
Schwäbische Zeitung, erschienen: 26.10.2012 17:40 von Hagen Schönherr
Impressionen vom Schuljubiläum:
Während die Schüler nun die Macht an der Schule hatten, gab Schulleiter Praschak der SZ noch einen Ausblick auf die Zukunft: Wie werden die Menschen in hundert Jahren über die heutige GOG denken? Praschak denkt nach, glaubt schließlich, dass die aktuelle Zeit als eine Zeit beständiger fortlaufender Reformarbeit gelten könnte: Die Inklusion von behinderten Kindern in den Schulalltag und das Thema Individualisierung, also das maßgeschneiderte Eingehen auf Stärken und Schwächen einzelner Schüler, seien die Herausforderungen der Zukunft. Dafür braucht es eine neue Art der Lehrerausbildung“, sagte Praschak.
Schwäbische Zeitung, erschienen: 26.10.2012 17:40 von Hagen Schönherr
Impressionen vom Schuljubiläum: